Dipl. Ing. Thorsten Ruff referierte über die Vielfalt von Türmen. Die Balance zwischen Design und Funktionalität, zwischen Materialwahl und Nachhaltigkeit spielt in der Realität eine große Rolle – und auch bei den Nachwuchsingenieuren im NwT-Unterricht. Herr Ruff zeigte weltweite Umsetzungsbeispiele für Türme und ging auf Belastungen ein. Das Material muss dem Eigengewicht des Turms, Nutzlasten, Windlasten, Schrägstellungen sowie Schwingungen durch Menschen und Erdbeben standhalten.
Er erklärte zudem anschaulich die Wirkung von Druck- und Zugkräften, sowie die Materialeignungen für die beiden zentralen Kräfte. So eignen sich für den Abtrag von Druckkräften beispielsweise Stein, Beton, Stahl oder Holz, für den Abtrag von Zugkräften neben Stahl und Holz in der Wettbewerbsarbeit auch Textilien, Alufolie und Papier.
Die Präsentation beinhaltete viele Beispiele von weltweit herausragend geplanten Türmen zur Inspiration für den Wettbewerb. Herauszuheben sind neben dem Stuttgarter Fernsehturm, dem ersten Fernsehturm der Welt (217m), das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt (162m), der Burj Khalifa in Dubai, als das höchste Gebäude der Welt (828m) oder der Schönbuchturm in der Nähe Herrenbergs, der den Deutschen Metallbaupreis 2019 erhielt.
Die Schülerinnen und Schüler durften während und nach dem Vortrag Fragen stellen und erhielten anschließend wertvolle Tipps zur Umsetzung ihrer Bauwerke und Hinweise zur Optimierung ihrer Aussichtstürme.
Herzlichen Dank nochmals an Herrn Thorsten Ruff für die Bereitschaft die Schüler des Alfred-Amann-Gymnasiums zu unterstützen und über eigene Projekte aus der Praxis zu berichten.
Weitere Informationen zu dem Ingenieurbüro Helber-Ruff finden Sie hier: www.helber-ruff.de
Thorsten Ruff bei seinem Vortrag am Alfred-Amann-Gymnasium
Die Klasse 9ab während der Präsentation des Ingenieurbüros Helber-Ruff.
Ab Mitte November arbeiten die Schüler an der Entwicklung eines Aussichtsturms aus vorgegebenen Materialien, dessen Plattform eine Höhe von 70cm erreichen soll. In die Bewertung gehen verschiedene Faktoren ein, darunter die Entwurfsqualität der Tragkonstruktion, die Funktionalität des Gesamtentwurfs, die Gestaltung und Originalität, die Verarbeitungsqualität und der sinnvolle und sparsame Materialeinsatz. Neben der praktischen Umsetzung ist von den Zweier- und Dreiergruppen jeweils eine Dokumentation der Arbeit anzufertigen, in der auch die Planung mithilfe von Projektstruktur- und Projektablaufplänen enthalten sein muss. Die Aussichtstürme werden bis Ende Januar fertig gestellt und nehmen dann am Wettbewerb der Ingenieurkammer Baden-Württemberg teil. In den letzten Jahren nahmen jährlich häufig über 1000 Schülerinnen und Schüler an diesem Wettbewerb teil, bis zu 800 Modelle wurden eingereicht. Schülerinnen und Schüler des Alfred-Amann-Gymnasiums erreichten in den letzten beiden Jahren einmal den hervorragenden zweiten und dritten Platz in der Gesamtwertung Baden-Württemberg.
Informationen zum Wettbewerb der Ingenieurkammer Baden-Württemberg finden Sie in der Schulchronik und auf der Webseite des Alfred-Amann-Gymnasiums und unter: www.junioring.ingenieure.de.