NwT Kl. 9: Kooperation mit der HS Pforzheim: Bionik-Vortrag Prof. Dr.-Ing. Peter Kohmann

Prof. Dr.-Ing. Peter Kohmann von der Hochschule aus Pforzheim kam am 26.10.2018 in den NwT-Unterricht der Klasse 9a/b von Herrn Manka am Alfred-Amann-Gymnasium, um uns einen Vortrag über die Bionik zu halten. Da er sich auf die „Fahrradbionik“ spezialisiert hat, bezog er sich oftmals auf sein unter anderem für den Ironman in Hawaii optimiertes Rennrad. Um uns einen besseren Einblick in seine Arbeit zu ermöglichen hat er viele Bilder und Modelle mitgebracht.

Professor Kohmann von der HS Pforzheim erklärt sehr praxisnah am selbst entwickelten und optimierten Fahrradrahmen die Umsetzung von biologischen Vorbildern in der Technik.

Als erstes hat er uns erklärt was Bionik eigentlich ist und zwar ist die Bionik eine Wissenschaft, die sich von der Biologie inspirieren lässt. Sie entwickelt und verbessert Produkte, indem sie biologische Strukturen und Erkenntnisse auf das Technische überträgt. Danach hat er uns schon die ersten Produkte gezeigt, bei denen er mitgewirkt hat. Er und sein Team haben zum Beispiel eine innovative Sattelstange entwickelt, die ein angenehmeres Fahrgefühl ermöglicht, in dem sie während des Fahrens permanent waagrecht bleibt. Außerdem hat er uns eine neue Art des Verbindungsstücks von den Pedalen zum Rahmen mitgebracht, anhand dieses Beispiels hat er uns die umfangreichen Arbeitsschritte vom Prototyp bis zum Serienprodukt erläutert. Dieses neue Verbindungsstück hat er optimiert in dem er sich zuerst die Frage gestellt hat, warum das bisherige Produkt ist wie es ist, um danach die Lösung des Problems in der Biologie finden zu können, welche er in diesem Fall bei dem Nacken eines Rinds gefunden hat. Da der Nacken enorme Druck- und Zugkräfte aushalten muss, haben die Muskeln eine bestimmte Anordnung. Diese Anordnung konnte er auf das Verbindungsstück übertragen, da es ebenfalls Zug- und Druckkräften ausgesetzt ist. Bevor er das Produkt herstellen konnte, untersuchte er mit Hilfe eines Computerprogrammes welche Teile des Verbindungsstücks belastet werden und welche nicht, um zu wissen welche Fläche das Produkt benötigt und wie es die Streben innerhalb der Fläche am besten anordnen soll. Nach der Fertigstellung des Produktes wurde es auf die Probe gestellt, in dem er es in einer selbst hergestellten Maschine in seiner Funktion testete. Diese Schritte werden bei fast allen Entwicklungen durchgeführt. Gegen Ende des Vortrags hat er uns ein Beispiel gezeigt wie eine Gruppe von Studenten diese Schritte bei der Verbesserung einer Gehhilfe durchgeführt hatten. Jedoch fügte er hinzu, dass nicht jedes Produkt, dass man in der Bionik entwickelt auch auf den Markt kommt, obwohl es aus der technischen Sicht besser ist, aber oftmals andere Kriterien wie Design oder der Einsatz in der Praxis über dem Technischen stehen.

Schließlich beantwortete Prof. Kohmann uns bereitwillig Fragen zum ingenieurwissenschaftlichen Studium und ermunterte uns ein solches zu beginnen. Vielen Dank an Herrn Kohmann für den Vortrag am Alfred-Amann-Gymnasium.

 

Bericht: Emelie Piechota 9a

Foto: Manka

 

 

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